Seit Jahrhunderten praktizieren Frauen und Männer das Anhalten des Atems unter Wasser, das sogenannte „Freitauchen“. Indirekte Beweise stammen aus den Ursprüngen von an Land gefundenen Unterwasserartefakten (z. B. Perlmuttmustern) und aus Bildern von Tauchern in prähistorischen Gemälden.
Im antiken Griechenland waren Taucher als Schwammfischer bekannt und auch an militärischen Aktivitäten beteiligt. In späteren Jahren ist die um 500 v. Chr. angesiedelte Geschichte von Scyllis (auch Scyllias ausgesprochen) vielleicht die beliebteste Erzählung des griechischen Historikers Herdot, die in vielen modernen Werken zitiert wird.
Während der Seeschlachten wurde die griechische Skylis als Gefangene des persischen Königs Xerexes I. per Schiff über die Grenzen des Landes hinaus transportiert. Als Scyllis herausfand, dass Xerexes die griechische Flottille angegriffen hatte, schnappte er sich ein Messer und sprang über Bord. Die Perser konnten ihn im Wasser nicht finden und gingen daher davon aus, dass er ertrunken war. Scyliss tauchte nachts auf und ging an allen Schiffen der Xerxes-Flotte vorbei, indem er ihre Anker durchtrennte. Er benutzte ein Rohr als Tauchrohr, um unsichtbar zu bleiben. Dann schwamm er 15 Kilometer, bis er sich am Kap Artemisium den Griechen anschloss.
Menschen wurden schon immer von dem Wunsch verführt, unter Wasser zu gehen, sowohl um Artefakte zu entdecken, nach Nahrung zu suchen, Schiffe zu reparieren (oder zu versenken) als auch um das Unterwasserreich zu beobachten. Bis man eine Möglichkeit entdeckte, unter Wasser zu atmen, galt Tauchen zwangsläufig als kurzer und sinnloser Prozess.
Eines der größten Hindernisse beim Tauchen ist der längere Aufenthalt unter Wasser. Durch das Atmen durch das Rohr kann der Körper in Wasser eingetaucht werden. Wenn das Rohr jedoch tiefer als 60 cm eingetaucht ist, erzielt man nicht mehr das gewünschte Ergebnis, da die Länge des Rohrs das Einatmen unter dem hohen Wasserdruck erschwert. Zur Sauerstoffversorgung unter Wasser wurde auch ein mit Luft gefüllter Beutel verwendet, doch auch diese Idee scheiterte, da nach dem Ausatmen Kohlendioxid eingeatmet werden musste.
Im 16. Jahrhundert begann man, zum Tauchen Tauchdome zu nutzen, die mit Luft von der Oberfläche versorgt wurden, was auch die erste effektive Möglichkeit war, längere Zeit unter Wasser zu bleiben. Die Kuppel wurde einige Fuß über der Oberfläche stationär gehalten, ihre Unterseite war zum Wasser hin offen und ihre Oberseite enthielt Luft, die durch den Wasserdruck komprimiert wurde. Ein Taucher könnte seinen Kopf in der Luft halten, während er aufrecht steht. Er konnte die Kuppel für ein bis zwei Minuten verlassen, um Schwämme zu sammeln oder die Tiefen des Meeres zu erkunden, und dann für einen kurzen Moment zurückkehren, und zwar so lange, bis die Luft in der Kuppel nicht mehr atembar war.
Im England und Frankreich des 16. Jahrhunderts wurden vollständige Taucheranzüge aus Leder hergestellt und zum Tauchen bis zu einer Tiefe von 60 Fuß verwendet. Mithilfe von Handpumpen wurde Luft von der Oberfläche abgepumpt. Damals wurden Helme aus Metall gefertigt, um dem ständig steigenden Wasserdruck standzuhalten, und Taucher konnten tiefer tauchen. In den 1830er Jahren wurde die Luftversorgung der Helme von oben verbessert, um vielseitige Rettungseinsätze zu ermöglichen.
Im 19. Jahrhundert begannen zwei Hauptforschungswege – der eine wissenschaftliche und der andere technologische, was die Unterwasserforschung beschleunigte. Die wissenschaftliche Forschung wurde durch die Arbeit von Paul Bert (Frankreich) und John Scott Haldane (Schottland) gefördert. Ihre Forschung half dabei, die Auswirkungen des Wasserdrucks auf den Körper zu erklären, und definierte die Sicherheitsgrenze für Druckluft beim Tauchen. Gleichzeitig erfolgten technologische Verbesserungen – Druckluftpumpen, Kohlendioxidreiniger, Regler usw. – ermöglichte es Menschen, längere Zeit unter Wasser zu bleiben.